Wo fange ich bloß an? Am besten ich hole ein bisschen aus und erzähle euch, dass ich von allen Filmarten und Genres Zeitreisefilme am meisten liebe. Nun lag das geliebte Thema eine Weile auf Eis … Warum eigentlich? Vielleicht dache ich, ich kenne schon alle wichtigen Werke die das Filmgenre zu bieten hat. Doch durch einen glücklichen Zufall und eine nette kleine Anregung von Annika und Björn in einer Twitterunterhaltung bekam ich Lust eine Liste zu erstellen mit allen Zeitreisefilmen die ich kenne, und gerne kennen würde. Mit Hilfe meiner Twitterfreunde kam am Ende DIESE tolle Liste zustande. 67 % davon kenne ich und kann es kaum erwarten den Rest zu sehen. Die besagte Liste wird bald in einer etwas aufwendigeren Form auf dem Blog zu finden sein. Ich arbeite daran. JA … und so kam ich zu La Jetée, der nach Zurück in die Zukunft der am besten bewertete Zeitreise Film in meiner Letterboxd-Liste ist.
12 Monkeys, David Bowie und Vertigo
La Jetée ist die Vorlage zu Terry Gilliams 12 Monkeys, einem der Besten (Zeitreise) Filme die ich kenne. Somit wusste ich leider auch wie er ausgeht. Auch David Bowie ließ sich von Chris Markers Film inspirieren und zwar zu seinem Video zu Jump They Say (1993). La Jetée wiederum ist inspiriert durch den Hitchcock-Klassiker Vertigo.
Handlung
Ein kleiner Junge sieht eine Frau am Flughafen Paris-Orly von der er so fasziniert ist, dass er ihr Gesicht nie wieder vergessen kann. Vor seinem inneren Auge sieht er sie immer wieder. Er sieht in ihr entsetztes Gesicht als sie Zeugin des Mordes an einem Mann wird. Wenig später bricht der 3. Weltkrieg aus. Paris ist verseucht und radioaktiv. Die übrig gebliebenen Menschen müssen ohne irgendwelche Ressourcen unter der Erde leben. Der Junge ist mittlerweile erwachsen geworden, und lebt als Gefangener in den unterirdischen Katakomben. Die einzige Möglichkeit um an Nahrung und Energie zu kommen sehen die Wissenschaftler in der, bis dato nicht gelungenen, Zeitreise. Als Versuchskaninchen für diverse Experimente dienen Gefangene, mit Vorliebe die, die zu starken mentalen Bildern fähig sind. Da scheint unser Mann wie dafür geschaffen als erster Mensch den Zeitreiseversuch unbeschädigt zu überstehen. Das Experiment gelingt tatsächlich und er landet unversehrt in der Vergangenheit.
Photoroman
La Jetée ist ein Film ohne bewegte Bilder. Eine Bildergeschichte in schwarz-weiss mit raumfüllender musikalischer Unterstützung. Einen Film der aus in Bilder gefangenen Momenten (und einer einzigen bewegten Szene) besteht zu erleben ist ein sonderlich intensives Erlebnis. In der einzigen bewegten Szene macht die schlafende Dame (Minute 19:45) ihre Augen auf und sieht direkt in die Kamera, während im Hintergrund das Vogelgezwitscher immer lauter wird. Gänsehaut.
Gerne wieder
Da er nicht so lange geht habe ich ihn gleich 2 Mal in Folge geschaut und es wird bestimmt nicht das letzte Mal bleiben. Diese überaus düstere Atmosphäre und die sehr intensive Geschichte über Liebe, Sehnsucht und die zerstörte Welt übt eine enorme Faszination auf mich aus. Ein Photoroman, packende Musik, eine fesselnde Erzählerstimme die eine der besten Geschichten vorträgt die ich je gehört habe und die flüsternden deutschen Wissenschaftler aus dem Off. Das könnte ich immer wieder sehen.
Durch La Jetée bin ich nun noch ein bisschen frankophiler geworden und fühle mich ein bisschen mehr in meiner Leidenschaft zu Filmen die Zeitreisen können bestätigt.
Es gibt übrigens einen Cine-Roman davon bei Amazon zu kaufen. Ich musste ihn mir gleich holen, und finde ihn ganz wunderbar.
DT: Am Rande des Rollfelds
Produktionsland: Frankreich
Originalsprache: Französisch
Erscheinungsjahr: 1962
Länge: 26 Minuten
Regie: Chris Marker
Drehbuch: Chris Marker
Musik: Trevor Duncan
Krass – noch nie einen Foto-Roman in Filmform gesehen und auch nicht gewusst, dass 12 Monkeys ein Remake ist! Wieder was gelernt. 🙂 Obwohl mir der Titel des Films im Hinterkopf rumspukt, so als ob ich davon schon mal gehört hätte. Irgendwo im Unterbewusstsein …
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Bis vor ein paar Tagen ging es mir genauso. Bei mir hat nicht mal der Titel im Hinterkopf rumgespukt. 😉 😀 Lernen ist immer wieder schön. Dann kennst du ihn ja unterbewusst vielleicht schon. Gucken und rausfinden würd ich sagen. 😉
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Nicht ohne Grund bin ich schon seit 15 Jahren vom französischen Film fasziniert!!!
Sehr cooler Beitrag 🙂
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Danke Sweetie!
Ja? Dann her mit den Tipps!!! ❤
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Oh, den wollte ich auch schon immer mal sehen, da „12 Monkeys“ zu meinen Lieblingsfilmen mit Zeitreiseelementen zählt. Hatte aber nur mal auf YouTube reingeschaut und bin dann nicht hängen geblieben. Sollte ich wohl mal nachholen…
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Mach das. Der Film ist auf jeden Fall was besonderes.
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Extrem heißer Tipp! Werde ihn mir die Tage irgendwie besorgen und werde berichten!
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Toll. Ich bin gespannt was du sagst!
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Ich hab „La Jetée“ auch erst durch ein Seminar an der FH kennengelernt und es war Liebe auf den ersten Blick. Ein ganz fantastisches Stück Erzählkunst und wenn mir jetzt noch einfallen würde, wo ich neulich den einzigen Bewegtbild-Anteil als Zitat in einem anderen Film gesehen habe, wäre ich noch glücklicher… *grübel*
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Oh! Sag Bescheid falls es dir wieder einfällt. Würd das auch gerne wissen. 🙂
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Den habe ich auch irgendwann mal auf youTube gesehen… als ich dann irgendwann mitbekommen hatte, dass „12 Monkeys“ auf diesem „Film“ basiert 😉
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Ich gratuliere dir. Endlich jemand mit Geschmack hier. Ich liebe „La Jetee“ 😀
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Danke. Aber nach deinem Kommentar zu meinem Tag 20 zu urteilen möchtest du das bestimmt wieder revidieren?! 😉
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Nö, kann ja jeder mögen, was er will. Ich find’s nur toll, dass deine Kenntnis über 90% aller Blogs hier hinausgeht 😀
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Hach. Das nenn ich mal ein Kompliment! 😎
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