LOVE und ich, das war Liebe auf den ersten Blick 

Wie die Überschrift schon verrät habe ich es geliebt LOVE zu sehen. Warum? Das will euch erzählen.

Zuerst war da ein Gefühl. Mit einem Gefühl fängt es immer an. Man lässt sich idealerweise  unvoreingenommen von einem Medium, sei es Film, Serie oder Buch, berieseln, und es gefällt einfach, oder eben nicht. Später kommt dann die Suche nach Gründen, warum sich gerade das jeweilige Gefühl eingestellt hat. LOVE und ich, das war jedenfalls Liebe auf den ersten Blick. Wir mussten nicht erst lang umeinander herum schleichen, uns großartig beschnuppern oder aneinander gewöhnen. Nein, da hat es sofort gefunkt.

Die Gefühlsanalyse, nach der ersten Begeisterung ergab dann Folgendes:

Die Erzählweise … ist es was mich sofort überzeugt hat. Es ist eine dieser New Age Serien, die von jungen Menschen in Großstädten erzählt, quasi ihren Alltag aufzeigt. Das was LOVE besonders authentisch und glaubwürdig macht ist, dass es sehr langsam erzählt wird. Jede Szene bekommt die Zeit die sie braucht um sich zu entfalten. Es wird nicht gehetzt. Es wird nicht zu schnell zur nächsten Szenen gewechselt um die Handlung voran zu treiben. Alles fließt so dahin, die Dialoge fühlen sich echt an, und man schwimmt auf dieser besonderen Hipsterwelle einfach mit. Das ist für mich ein ganz neues Seriengefühl, eine neue Erfahrungen von der ich hoffe, sie nun öfter bei Serien erleben zu dürfen.

Die Darsteller … Alles dreht sich um Micky und Gus, um ihr gemeinsames Leben, und das des jeweils Einzelnen. In den nur 10 Folgen, die auch nicht besonders lang sind, entwickelt man eine erstaunlich große Palette an Gefühlen für die beiden. Von „Was will denn die von dem?“, über „Die beiden als Paar? Nie im Leben!“ und „Er ist zu nett für sie.“, bis hin zu „Was für ein Traumpaar!“ und „Mann ist die peinlich.“, ist alles dabei. Gillian Jacobs und Paul Rust sind einfach nur großartig. Sie nehmen einen so offenherzig mit in ihre Gefühlswelt, dass man ihnen kompromisslos alles abkauft.

Was diese beiden Rollen, und damit auch die Serie eigentlich so ehrlich und echt macht, ist die Tatsache, dass ihre Liebe füreinander völlig unromantisch ist. Sie ersticken jegliche Romantik im Keim. Und genau das ist wohl das außergewöhnliche daran, und für mich das ausschlaggebende Argument die Serie zu lieben, die sich ironischer Weise LOVE nennt.

9 Gedanken zu “LOVE und ich, das war Liebe auf den ersten Blick 

  1. Als Serientitel hätte man auch Toxic nehmen können.
    Judd Apatow schafft es für mich nicht in den zehn Folgen a 30+ Minuten mehr zu erzählen als in einer typischen RomCom. Die beiden Hauptfiguren wurden mir im Laufe der Serie eher unsympathisch und die Handlung verliert auch an Tempo. Ein abgeschlossenes Ende hätte mir auch wesentlich besser gefallen.

    Ich habe für die Serie aber auch nur ein paar Tage gebraucht und habe sie am Anfang wirklich gerne gekuckt. Ab Folge 7 dann nicht mehr, die Figuren sind ja gewollt so egoistisch und etwas schräg, aber ich fand es ab dem Punkt einfach nicht romantisch oder interessant. Mickey ist sich zwar mehr ihrer selbst bewusst als Britta (Community), aber dafür auch viel kaputter.
    Trotzdem ist Love das Beste ist, was Apatow in den letzten Jahren gemacht hat. Ich hätte aber gerne noch eine bessere Serie gesehen und angefangen habe ich sie vor allem wegen Gillian Jacobs.

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  2. Klingt doch sehr gut. Habe schon verschiedene Meinungen über die Serie gelesen. Da ich (noch) kein Netflix habe, erübrigen sich aber alle weiteren Gedanken dazu… 😉

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  3. Ich liebe Serien wie Love oder Girls. Sie zeigen, was passiert, wenn man nicht weiß welchen Werten man folgen soll. Was ist mir wichtig in einer Welt in der theoretisch alles möglich ist? In beiden Serien ist meiner Meinung nach ganz viel Coaching drin.

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