It Follows (2014, David Robert Mitchell)

Ich hatte endlich wieder Lust auf Horror. Meine Leidenschaft für Horrorfilme hatte mich für einige Zeit im Stich gelassen. Nun sieht es so aus als wäre sie zurückgekehrt. Ein bisschen verweichlicht bin ich schon geworden, muss ich sagen. Ich hatte zwar während der Sichtung keine Angst, dafür in der Nacht danach ein mulmiges Gefühl beim AufsKlogehen. It Follows ist ein Horrorfilm der neuen Generation, den irgendwie jeder zu mögen scheint. Das erlebt man selten, vor allem wenn es sich um dieses, nicht von jedem geschätzte, Filmgenre handelt. Deswegen war ich natürlich umso neugieriger, und habe mich gefreut hoffentlich endlich wieder einen besonderen, im besten Fall sogar richtig guten, Film zu sehen.

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Und hat er nun die Erwartungen erfüllt?

So banal wie der Plot klingt, so genial ist er eigentlich. Dieses „Ding“ das verfolgt und töten will (Warum auch immer. Diese Frage darf man sich nicht stellen. Macht aber auch nichts) wird durch Geschlechtsverkehr übertragen, wie so eine Krankheit. Doch so einfach wird man es dann doch nicht los, denn wird der „neuinfizierte“ erfolgreich getötet, ist wieder der Vorbesitzer an der Reihe. Außerdem hört auch der Vorbesitzer, trotz des Loswerdens, nicht auf „es“ zu sehen. Es wird jedenfalls sehr schön mit dieser Tatsache gespielt. Den Darstellern glaubt man ihre Angst, und der Sound steht den ganz großen des Gruselgenres in nichts nach. Er lässt ausserdem sehr viel Platz für eigene Interpretation, was ich nicht ungern mag. Zumindest lieber als irgendwelche unbefriedigende Auflösungen.

Sagen wir es mal so: Ein Horrorfilm lebt in 90 Prozent der Fälle von seiner Stimmung. Es gibt nur ganz wenige Ausnahmen, bei denen man das Augenmerk auf die Geschichte legen darf. Bei It Follows spielt die  Stimmung die Musik, und die ist vorbildlich, besonders und einfach großartig. Das rechne ich ihm sehr hoch an. Nichtsdestotrotz ist It Follows weder eine Offenbarung, noch der beste Genrefilm den ich je gesehen habe. Allerdings ist er möglicherweise der Vorreiter einer neuen Horrorära. Stimmungsvolle, leise, tiefgehende Horrorfilme ohne viel Blut, ohne Jumpscares, aber trotzdem angenehm angsteinflößend.

Auch wenn ich gehofft hatte, dass die Horrorzukunft mehr von Filmen wie Drag me to Hell und Insidious (nur den ersten Teil) bringt, sage ich auch zu dieser, für mich neuen, Horrorart nicht nein.

 

7 Gedanken zu “It Follows (2014, David Robert Mitchell)

  1. Ich finde der Film war schrecklich – aber die gute Art von schrecklich. Eben so wie ein Horrorfilm gehört. Es ist lange her dass ich bei einem Film durchgehend nasse (!) Handflächen und einen Puls >160 hatte, It Follows hat es geschafft.

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    1. Ach ja? So schrecklich fand ich ihn nicht, und das obwohl ich schon ewig keine Horrorfilme gesehen habe. Aber er war nicht schlecht und ging doch etwas unter die Haut.

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  2. Ja, ich konnte mit dem auch nicht wirklich viel anfangen… auch wenn er durchaus seine atmosphärischen Momente hatte…

    Ich kann dir nur „The Invitation“ empfehlen, den ich bei mir gerade besprochen habe. Das war wirklich mal ein grandioser Horror-Thriller, der grandios inszeniert ist und auch noch eine ziemlich krasse Story zu erzählen weiß.

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    1. Ja ich hab schon gesehen, dass du über “The Invitation” geschrieben hast. Und er ist mir tatsächlich auch schon über den Weg gelaufen. Jetzt will ich ihn unbedingt sehen. 😀

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    1. Recht hast du. Es gibt bessere Filme, die man sich ansehen kann. Und wenn man nur einen Film im Monat sieht, darf man besonderes wählerisch sein. 😛

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