MEIN LEBEN IN 15 SONGS

Oh Freude, es ist wieder Stöckchen Zeit und diesmal hat es nichts mit Filmen zu tun. Auch mal gut. Dafür mit einer anderen Leidenschaft, die ich schon mein leben lang genieße. Zwar nur passiv als Zuhörer, das aber dafür sehr intensiv. Musik. Ein Leben ohne Musik, ist für mich unvorstellbar. Wenn ich keinen aktuellen Lieblingssong habe, den ich rauf und runter und mindestens 1000 Mal hintereinander hören kann, dann gerät mein Leben ein bisschen aus den Fugen und ich verliere die Orientierung. Dieses wunderbare Stöcken hat mir der liebe Bullion zugeworfen, der auch einen ganz tollen und ausführlichen Artikel über den Soundtrack seines Lebens geschrieben hat. Na dann mal los …

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1. EUROPE – Final Countdown (1987)

Klein ER.GO, gerade mal 7 Jahren alt, eben erst gelernt zu Schreiben, hat einen Brief an den örtlichen Radiosender geschrieben (das hat man damals so gemacht) mit dem Wunsch den besagten Song zu spielen. Und siehe da, sie haben meinen Brief im Radio vorgelesen, mit größter Freude darüber, dass ein 7jähriges Mädchen schon die Art von Musik hört, und haben für mich Final Countdown gespielt. Ein unvergessliches Erlebnis.

2. BANGLES – Eternal Flame (1992)

Ich glaube das war der erste Song von dem ich den Text komplett auswendig konnte, und ihn mehr gesungen als gehört hatte, mit meiner Cousine beim Skateboardfahren. Und Skateboardfahren klingt jetzt cooler, als es war. Wir waren nicht sehr talentiert und haben es auch gleich mal aufgegeben, aber Eternal Flame haben wir weiterhin gesungen. Close your eyes, give me your hand, darlin‘ …

3. GUNS N‘ ROSES – Knockin‘ on Heaven’s Door (1993)

Da gibt es nicht viel dazu zu sagen. Guns’n ist einfach Kult, auch heute noch ein super Song! Bei dem blauen Album (Use Your Illusion II) blieb es dann aber. Ich habe mich erst viel später wieder für die Band interessiert. Mein Lieblingssong von Guns n‘ Roses ist heute November Rain von Use Your Illusion I. Uh, und das Video mit dem skandalösen Zungenkuss. Toll.

4. OFFSPRING – Self Esteem (1994)

Teenager Zeit, eine Zeit in der ich durchgehend MTV geglotzt habe und diesen Song bei MTV-Dial entdeckte, als ihn noch niemand kannte. HA! Ich war die erste. Das ganze Album Smash ist glaube ich, nein ganz sicher, das vom mir am meisten gehörte Album aller Zeiten! Das ging übrigens Hand in Hand mit Green Day – Dookie! Kann ich heute noch hören. Das war gleichzeitig der Beginn meiner langanhaltender Punk-Rock-Karriere mit NOFX, Pennywise, Millencollin (Alle schon mal Live gesehen. Yeah!) … bis dann Blink 182 kam. Da wars vorbei.

5. NIRVANA – Lithium (1996)

Ich war großer Nirvana Fan. Grunge und Generation X, das waren die wahren 90er. Meine Leidenschaft dafür kam aber erst nach Kurt Cobains Tod. Ich liebe natürlich wie jeder Fan, jeden einzelnen Song dieser wunderbaren Band, auch heute noch. Lithium hat sich aber von all den tollen Songs als einziger auf meine EWIGE TOP 5 Liste geschafft.

6. RED HOT CHILLI PEPPERS – Under the Bridge (1998)

Jung ER.GO 18 Jahre alt + Führerschein + das Gefühl der Freiheit in Papas marathon-blauem 2er Golf + ein guter Freund auf dem Beifahrersitz + Under the Bridge rauf und runter und 1000 Mal hintereinander. Eine perfekte Zeit. Und somit auch auf der EWIGEN TOP 5 Liste.

7. SILVERCHAIR – Suicidal Dream (1998)

Teenager-Depression, Liebeskummer und Co., ein tragischer Song, der einen noch weiter runter zieht, aber auf seine sehr tragische Weise, einfach wunderschön ist. Ich liebe diesen Song sehr und auch der ist auf der EWIGEN TOP 5 Liste. Hörprobe

8. FAT BOY SLIM – Rockafella Skank (1998)

Wie geil der Song ist, muss ich ja wohl nicht erklären. Den fand damals jeder genial. Right About Now, The Funk Soul Brother, Check It Out Now … Na! Der war stark, oder?

9. SUBLIME – Santeria (1999)

Und das meine Freunde ist DER Nr. 1 Song auf meiner EWIGEN TOP 5 Liste. Keiner ist so toll wie er und fast keine Band so toll und so fest in meinem Herzen verankert wie Sublime. Ich kann gar nicht in Worte fassen, was der Song für mich bedeutet. Die Bedeutung, die er damals hatte, hat er heute nicht mehr, dafür eine viel bessere, eine die nur mir alleine gehört. Auch diese Band hat einen toten Sänger Bradley Nowell … übrigens Bruder von Gwen Stefani. Apropos … No Doubt war eine Weile auch ganz groß mit Don’t SpeekHörprobe

10. BEATSTEAKS – Hand in Hand (2004)

Unzählige Male Live gesehen. Die beste Live-Band die ich je gesehen habe (und ich habe viele gesehen). Zugegeben auch ein bisschen in den Sänger verliebt gewesen. Die Liebe zur Band hat so lange gehalten, bis das Album Limbo Messiah raukam. Da trennten sich unsere Wege. Wie es ihnen heute wohl geht? Ich müsste mir das neue Zeug mal anhören.

11. REFUSED – New Noise (2005)

Damit ist meine EWIGEN TOP 5 Liste komplett. 5 Songs, die Nichts niemals aus meinem Kopf und aus meinem Herzen vertreiben wird. New Noise hat mir die Tore zu einer Musikrichtug geöffnet, die ich sehr lange geliebt und gehört habe. HARDCORE. Refused kann man aber auch als Hardcore-Punk bzw. Post-Hardcore bezeichnen. Das ist die Musikart bei der die Sänger schreien statt singen, aber nicht Metal, das Geschrei ist anders … melodischer und die Texte haben Tiefsinn. Ich liebe, liebe, liebe diesen Song abgöttisch und flippe jedes Mal total aus, wenn ich ihn höre, sowie jetzt gerade auch (gerade am hören). Hörprobe

Da war in etwa die Zeit, als ich angefangen habe mit einer Freundin DJ zu spielen. Wir nannten uns lilablassblau. Das war eine tolle Zeit. Die Facebook Seite gibt es noch.

12. FROM AUTUMN TO ASHES – Short Stories with tragic Endings (2006)

Ein sehr vielseitiger Song, den ich immer noch hin und wieder höre und mich regelmäßig darin verliere, weil er etwas ganz besonderes ist. Hier hört man abwechselnd drei komplett unterschiedliche Stimmen. Und das coolste an From Autumn to Ashes ist, dass der Schlagzeuger singt. Toll.

13. LIFE OF AGONY – Angry Tree (2007)

Oh dieser Song und die Situation in der ich war als ich ihn rauf und runter und 1000 Mal hintereinander gehört habe, haben sich so in mein Gedächtnis und meine Erinnerung gebrannt, dass das Empfinden beim heutigen Hören so intensiv ist wie bei keinem anderen Song. Ich hatte gerade beschlossen von meiner Studienstadt in die Heimat zurückzuziehen und war geraden auf der Suche nach einem Nachmieter für meine Wohnung. Ich habe beim hören, heute noch, die Szene im Kopf wie ich (gefühlt) das letzte Mal von meiner Wohnung Richtung Stadt laufe mit diesem Song im Ohr. Er baut sich so schön auf und ist dann ab 2:30 so toll … hach (ich  höre gerade und schwelge) Hörprobe

14. STONE SOUR – Through the Glas (2008)

Unfassbar geiler Song … rauf und runter mindestens 1000 Mal hintereinander, Monatelang! Übrigens, für die die es nicht wissen Corey Taylor, Sänger der Band hat auch noch eine Band namens Slipknot. Auch hier der Aufbau: ab 2:09 wirds lauter, dann wieder leiser und ab 2:58 wird es  noch einmal schön temperamentvoll. Das Video zu Through Glas ist eines der besten das ich kenne! Hörprobe

15. CREED – My own Prison (Ohne Zeitangebe)

Creed geht immer. Creed gehört zu mir, wie Nirvana, Sublime oder Refused. Eine der besten Bands aller Zeiten und das merke ich daran, dass es kaum einen Song gibt den ich nicht liebe. Creed ist allgegenwärtiger als alle anderen Bands. Creed schmeichelt meinem Gehörgang in einer perfekten Art und Weise.

Und sonst so

Das ganze Leben auf 15 Songs zu reduzieren ist ganz schon hart, aber offensichtlich machbar. Natürlich bin ich meine Platten und CD Sammlung durchgegangen und auf ca. 100 andere Sachen gestossen die ich vergessen habe. Einen kleinen Ausschnitt des vergessenen Stoffs habe ich abgelichtet, der Rest wird für immer verborgen bleiben. Übrigens: Von Platte zu Kassette zu CD zu mp3 und (bei mir zumindest) wieder zur Platte. Unsere Generation (oder zumidest meine) hatte so viele tolle Musik-Daten-Träger, konnte die Musik physisch in der Hand halten, in ganz unterschiedlichen Größen und Formen. Das ist nochmal ein ganz anderes Gefühl, auf welches ich nicht verzichten möchte.

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Mir hat diese kleine Reise in die Vergangenheit sehr viel Spaß gemacht und hat so richtig gut getan. Es gibt da noch 4-5 Liebe Bloggermenschen von denen ich hoffe, dass sie ganauso viel Spaß mit dem Stöckchen haben werden, wie ich. Ich schmeisse die Trophäe weiter an: Thomas, Dominik, Lena, Katrin und donpozuelo. Alle anderen lieben Blogger die das lesen, dürfen sich gerne auch des Stöckchens bedienen, aber meistens trifft es uns eh alle.

14 Gedanken zu “MEIN LEBEN IN 15 SONGS

  1. Da ist er! 🙂

    Die Bebilderung ist natürlich eine klasse Idee. Hätte ich eigentlich auch drauf kommen können und ein paar CDs rauskramen (Vinyl hatte ich nie und MCs nur selbst aufgenommene).

    Wie zu erwarten gibt es einige Übereinstimmungen und auch so manche Auslassungen meinerseits hast du drin. NOVEMBER RAIN hätte ich eigentlich auch nennen müssen, konnte ich damals wunderbar auf meiner 80s Style Homeorgel spielen. Habe ich geliebt!

    In meine Punk/Ska-Phase fallen auch die von dir genannten Bands: NOFX, Pennywise, Millencolin (nach deren Song BULLION ich ja auch meinen Avatar benannt habe), Lagwagon, Sublime, Unwritten Law, Limp usw. (und BLINK 182 fand ich auf CESHIRE CAT und DUDE RANCH auch noch klasse, mit ENEMA OF THE STATE wurde es dann halt mehr Pop als Punk).

    Eine Nirvan-Phase hatte ich auch, wenngleich aus der Grunge-Richtung eher PEARL JAM hängen geblieben ist.

    Auf jeden Fall eine tolle Liste, die absolut nachvollziehbar ist 🙂

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    1. Oh wow … dass ich da nicht selbst drauf gekommen bin mit Bullion!!! Ich liebe Live on a Plate und Millencolin. Ich bin sogar mal „versehentlich“ auf eine kleine VIP Party geraten auf der sie gespielt haben. Das war so cool!

      Pearl Jam habe ich komischerweise erst mit Eddie Vedders Soundtrack zu Into the Wild so richtig für mich entdeckt. Ich kann mir das nicht erklären, dass ich dass damals in meine Grunge-Phase nicht gehört habe.

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  2. Schreibe jetzt schon 1 1/2 Stunden und ständig fällt mir was neues ein. Jetzt muss ich irgendwann mal aussortieren, sonst werden es die 112 Songs, die mein Leben,… naja. Dauert noch ein Weilchen. 😉

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      1. Hehe, danke. 🙂 Jetzt werde ich dann bald mal damit beginnen, die Songs von allen Stöckchenträgern durchzuhören. Vll. ist ja wieder was für mich dabei. Vorwiegend natürlich Songs, die ich noch nicht kenne. Bei dir ist das in etwa die Hälfte, zumindest vom Titel her.

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      2. Ich bin da Musikrichtung-Technisch ein bisschen einseitig. Ich bin dem Rock (in all seinen Variationen … aber immer hauptsache Gitarren-Sound) immer ziemlich treu geblieben. 🙂

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