„For the first time in my life I can’t see my future. Everyday goes by in a haze, but today I have decided will be different.“
Colin Firth
Dass Colin Firth ein Ausnahmeschauspieler ist, habe ich schon des Öfteren gehört, war aber selber noch nicht davon überzeugt … bis jetzt. Bravo Mr. Firth ich bin überaus beeindruckt und über alle Maßen erfreut Sie nun auch endlich mit diesen Augen sehen zu drüfen. Das war weltklasse! Ich bin immer noch verzaubert von soviel Gefühl, Herz und Können! Natürlich nicht zu vergessen, Julianne Moore und Nicholas Hoult haben ihren Job hier auch ganz fabelhaft gemacht.
Tom Ford (Modedesigner)
Ein Modedesigner verfilmt einen Roman von Christopher Isherwoods und trifft mit seinem Regiedebüt gleich voll ins Schwarze. Ob es nur Anfängerglück war ist schwer zu sagen, denn das ist bisher sein einziger Film geblieben. Schade. Vielleicht hat er irgendwann keine Lust mehr Models einzukleiden und widmet sich wieder dem Filmgeschäft. Wenigstens noch einen Film ist er uns schuldig, finde ich. Auf einem Fuß steht man schließlich nicht gut.
Die Philosophie
Wenn man das Gefühl hat das Leben macht keinen Sinn, denn DER EINE Mensch ist nicht mehr da und wird es nie mehr sein. Wenn die Sehnsucht so stark ist, dass sie nicht mehr zu ertragen ist … dann macht die eigene Existenz keinen Sinn mehr. Und wenn dann nichts mehr hilft und der Selbstmord die einzige (Er)Lösung zu sein scheint, hat das Schicksal immer noch ein Wörtchen mitzureden. Was macht es? Es unternimmt so Einiges um einem das Dasein doch noch schmackhaft zu machen, es gibt Hoffnung und zeigt was das Leben noch zu bieten hat.
Tom Ford hilft uns dabei (nicht dass es nötig wäre) die guten und schlechten Momente in George Falconers (Colin Firth) Leben auseinander zu halten. Georges schlechte Momente werden uns in schlichtem Grau-Braun präsentiert. Die schönen Momente dagegen in starken und sehr satten Farben, wodurch sie sehr viel lebendiger wirken. Quasi nach dem Motto: „Gäbe es die weniger schönen Momente (die farbarmen) nicht, würden uns die schönen (die farbvollen) vermutlich gar nicht auffallen“. Nicht nur George Falconer ist die ganze Zeit über hin und her gerissen zwischen Farben, Gefühlen … zwischen Leben und Sterben, man ist es als Zuschauer genauso. Zum Ende sage ich nur soviel … Es ist ein unfassbar tolles und für so einen fabelhaften Film sehr würdiges Ende.
Last Lines
Ich kann nicht anders als euch mit den herzzerreissenden letzten Worten zu entlassen: “A few times in my life I’ve had moments of absolute clarity, when for a few brief seconds the silence drowns out the noise and I can feel rather than think, and things seem so sharp. And the world seems so fresh as though it had all just come into existence. I can never make these moments last. I cling to them, but like everything, they fade. I have lived my life on these moments. They pull me back to the present, and I realize that everything is exactly the way it was meant to be.”
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2009
Länge: 99 Minuten
Regie: Tom Ford
Drehbuch: Tom Ford, David Scearce
Kamera: Eduard Grau
Musik: Abel Korzeniowski
Altersfreigabe: FSK 12
Ich liebe Colin Firth, den hier hab ich leider noch nicht gesehen, mach ich vielleicht irgendwann mal.
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Vielleicht irgendwann mal klingt gut. 😉
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Da hast du es auf den Punkt gebracht und so ziemlich alles benannt, was mich an dem Film fasziniert hat. Tom Ford als Modedesigner macht einfach mal einen Film … warum … wahrscheinlich „weil ers kann“ XD Und das mit den mal mehr mal weniger gesättigten Farben fand ich auch ganz gut gemacht. Wobei ich das Ende als sehr bitter empfand. Das es ein künstlerischer Film ist, kann man nicht abstreiten, aber ich muss gestehen, dass ich den Film tatsächlich nicht gerne geschaut habe. Mich stößt der Gedanke, dass er sein Leben aufgeben will, derart ab … ich schätze mir war das irgendwie zu deprimierend. Dann noch die Rückblicke mit dem wunderbaren Mathew Goode (? oder wie auch immer man seinen Namen schreibt). Und die Szenen, in denen er so ein bisschen spleenig und ordnungsliebend „alles vorbereitet“ und dann das Ende. Uff. Eigentlich sollte ich ihn genial finden XD
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Dann hat er dich aufgewühlt … Das sagt mir, dass du ein sehr emotionaler Mensch bist. Schön. 🙂 Das „Aufwühlen“ ist für mich meist das Beste was beim Filmschauen passieren kann. Bei mir braucht es allerdings ein bisschen mehr. Der hier war einfach gut und kann wieder mal geschaut werden. 🙂
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Ist einer meiner Lieblingsfilme. So toll… Der Soundtrack ist auch sehr empfehlenswert!
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Den werde ich mir bei Gelegenheit in Ruhe anhören. Im Film ist er mir ehrlich gesagt nicht großartig aufgefallen.
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