„People want to go online and check out their friends, so why not build a website that offers that? Friends, pictures, profiles, whatever you can visit, browse around, maybe it’s someone you just met at a party. Eduardo, I’m not talking about a dating site, I’m talking about taking the entire social experience of college and putting it online.“
So ist der Film
Eine Geschichte über das Phänomen unserer Zeit: Facebook, die bestimmt irgendwann auch in den Geschichtsbüchern stehen wird, jetzt schon zu erzählen finde ich genial. Sie ist außerdem genau richtig platziert und auf den Punkt erzählt. Die Idee, die Erzählung über die beiden Gerichtsverhandlungen zu spannen, macht besonders viel Spaß. Ein beeindruckender Score von Trent Reznor und David Fincher der Regie führt. Ein bisschen Eisenberg, ein bisschen Garfield. Ja der Film ist wirklich so gut wie er klingt. Ich bin entzückt!
Was ich diesem Film auch noch ganz groß anrechnen muss, und das haben erst wenige geschafft, ist dass ich mir am Ende dachte: “Was? schon vorbei?? Ich will aber weiterschauen!” Und das nach stolzen 121 Minuten. Es ist tatsächlich eine Seltenheit, dass ich einen Film so kurzweilig finde. Denn auch wenn ich Filme gut oder sogar sehr gut finde, ist es am Ende immer OK wenn sie dann auch mal vorbei sind. Nicht hier. Ich wurde schon lange nicht mehr so so sehr von einen Film unterhalten. Meisterhaft!
David Fincher
Der Typ von dem Sieben (1995), Fight Club (1999), Panic Room (2002), Zodiac (2007), Der seltsame Fall des Benjamin Button (2008) und The Girl With The Dragon Tattoo (2011) stammen (die letzten 2 habe ich noch nicht, bzw. nicht ganz gesehen). Und siehe da, alles sehr gute und kurzweilige Filme. Fakt ist, Fincher ist für mich der Meister der Unterhaltung. Und obwohl ich alle gesehenen Filme von Fincher mehr als nur mag, bekommt The Social Network einen ganz besonderen Platz in meinem Filmverliebten Herzen.
Jesse Eisenberg & Andrew Garfield
Wenn das mal nicht 2 der vielversprechendsten Jungschauspieler unserer Zeit sind. Jesse Eisenberg spielt Mark Zuckerberg in Perfektion. Allerdings habe ich bei Eisenberg schon ein bisschen das Gefühl, dass er immer Rollen wählt, die seinem eigenen Charakter entsprechen. Mal sehen ob er sich bald traut jemand anderen zu spielen. The Social Network allerdings, hätte man nicht besseren besetzen können.
Andrew Garfield hingegen entwickelt sich langsam aber sicher zu einem meiner ganz großen Favoriten. Er kann was er tut. Ihm würde ich jede Rolle zutrauen. Außer The Amazing Spider-Man und eben jetzt The Social Network, kenne ich zwar noch nichts von diesem jungen Herren, aber das sind schon mal 2 große und relativ unterschiedliche Rollen. Ich mag seinen traurigen Gesichtsausdruck, wenn er den Enttäuschten spielt. Da hat er immer so schön Tränen in den Augen. Ich freue mich sehr ihn in Zukunft öfter zu sehen.
Musik
Der Film wird von einem Oscar-Prämiertem Score perfekt untermalt. Wie schon in meinem SoPo KW 24 erwähnt, stammt dieses musikalische Meisterwerk von Trent Reznor und zwar in Cooperation mit Atticus Ross, einem britischen Komponist, Musiker und Produzent. Das Komponisten-Dream Team arbeitet auch weiterhin zusammen und hat sogar noch einen Fincher Film „verscoret“ (The Girl with the Dragon Tattoo). Auch überaus hörenswert. 2010 haben die beiden eine Band gegründet: How to Destroy Angels, die ich mir noch anhören möchte. Ich hoffe da kommen noch viele schöne Scores aus diesem Hause. Ich bin begeistert und spreche auch hier meine Empfehlung aus.
Es geht ja in diesem Film um die Gründung von Facebook und eben seine Gründer. Für mich war Facebook immer ein bisschen unsympathisch (ich nutze es natürlich schon, wer nicht?), aber es ist eben wie sein Macher. Man weiß nicht woran man ist, es ist schwer einzuschätzen und seine Absichten sind irgendwie zweifelhaft. Und genau dieses ungewisse Gefühl, das nicht wissen was es mit mir und meiner Privatsphäre macht, macht es für mich irgendwie ungastlich. Somit nutze ich es seit jeher mit einem gewissen Respekt-Abstand. Keine privaten Fotos, kein echter Name. Es ist nur dafür da, gewisse Kontakte aufrecht zu halten. Facebook und ich – Die ganz große Hassliebe. Übrigens wer es noch nicht getan hat: Liket gefälligst meine ERGOThek Facebook Seite!
Auf jeden Fall, seht euch diesen Film an. Er ist großartig!
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 2010
Länge: 121 Minuten
Regie: David Fincher
Drehbuch: Aaron Sorkin
Kamera: Jeff Cronenweth
Musik: Trent Reznor, Atticus Ross
Altersfreigabe: FSK 12
Hm, ich war mal auf Facebook, danach n halbes Jahr nicht und mittlerweile hab ich zwar nen Account, aber bin da vll 2mal im Monat ne halbe Stunde online, weil mich die Seite einfach nur noch nervt.
Der Film ist inszenatorisch natürlich super, Fincher versteht sein Regie-Handwerk wie immer sehr gut, deshalb hab ich mir den Film damals im Kino gegeben. Wäre es ein anderer Regisseur gewesen, hätte ich ihn wohl bis heute nicht geschaut, weil ich es inhaltlich nach wie vor absolut Käse finde, einen Film über die Gründung von Facebook zu drehen.
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Bzw ich nutze es fast ausschließlich zum Verwalten meiner Musik-Like-Seite xD
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Ich finde das gut. Man kann auch ohne Facebook. 😉 Mich nervt es auch – das private Profil zumindest. Die ERGOThek Seite ist schon OK, da bekommt man keine Benachrichtigungen von irgendwelchen Leuten und keine Werbung. Leider geht das eine ohne das andere nicht 😦
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Ich glaub, ich muss mehr von Fincher gucken 😉 Aber das Gefühl, es muss noch was kommen, hatte ich am Ende dieses Filmes auch!
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Was kennst du denn schon alles?
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Social Network (logisch ,-) ), Verblendung und Der seltsame Fall des Benjamin Button. Welchen würdest du empfehlen?
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„Sieben“ und „Fight Club“ must du DRINGEND sehen. 🙂
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Ich war bei dem Film ja anfangs eher skeptisch, aber dann hat er mich auch sehr gut gefallen. Schon beeindruckend, wie Fincher aus diesem scheinbar öden Stoff so einen spannenden Film macht.
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Das glaube ich dir. Das Thema Facebook ist ja für die meisten nicht wirklich so spannend. Mich hat es auch sehr überrascht was er daraus gemacht hat. Guter Mann!!
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Hab mir die DVD auch letztens dazugeholt, weil sie grad billig rausgeworfen wird. Fand den Film seinerzeit gut, aber zeitlich noch nicht ausgereift, weil wir noch zu nah an dem sind, was da passiert. Ich glaube, daß Social Network wird sich für uns noch entwickeln und die Bedeutung zunehmen. Vielleicht wird man den irgendwann sogar an der Schule zeigen, wenn man das Phänomen Facebook, vielleicht auch im Zusammenhang mit Freiheit/Datenschutz, behandeln wird.
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Du sagst es. Genau so stelle ich mir das auch vor in Zukunft. Und ich finde es auch sehr gewagt, dass er sich getraut hat „jetzt schon“ diesen Thema zu behandeln. Aber ich finde es ist ihm gelungen, weil es eben „nur“ um die Gründung geht. Daran wird sich in Zukunft auch nichts ändern.
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Es ist dabei ja auch keine unkritische Haltung. So wie die Geschehnisse montiert werden, ist es ein wenig entlarvend. 🙂
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Ja, empfand ich ähnlich gut – und sollte ich dringend noch einmal schauen!
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Das ist definitiv einer zum noch einmal schauen. 🙂
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Bei Jesse Eisenberg warten wir mal auf seine Lex Luthor Interpretation. 🙂 Ansonsten kann ich nur zustimmen. Großartiger Film, zumal ich alle von Fincher mag. Aus Prinzip.
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Ach ja stimmt. Darauf bin ich auch schon sehr gespannt.
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