JOBS (2013)

Mein Freund ist nicht nur mein Freund, sondern auch Apple-Freund und das nicht erst seit es das iPhone gibt, sondern seit (so gut wie) der ersten Stunde. Er ist einer der die Geschichte von Steve Jobs und Apple so sehr verinnerlicht hat, dass man oft das Gefühl hat, er war dabei. Dadurch dass der Film durchgehend von ihm mitkommentiert wurde und auch ich endlich etwas über Apple und seinen Macher und Begründer lernen durfte, war er für mich recht unterhaltsam.

ashton-kutcher-as-steve-jobs

Nicht so gut

Wenn ich aber diesen Aspekt des erklärenden Freundes und seiner Liebe zu Apple mal weglasse, muss ich leider feststellen, dass der Film als Film leider inkonsequent ist und nicht zu Ende gedacht wurde. Die Handlung ist sehr abgehackt und mit Zeitsprüngen gespickt, denen zu folgen nicht ganz einfach ist, weil gefühlt wichtige Ereignisse weggelassen wurden. Was mich sehr genervt hat war, dass bei jedem Meilenstein eine überdramatische HintergrundMelodie eingeblendet wurde, die ich seit 20 Jahren nicht mehr im Film gehört habe.

Ein unvollständiger Aufbau: Der Film beginnt mit der berühmten Präsentation des iPods. Danach reisen wir zurück zu Jobs Studentenzeit wo dann die Reise beginnt. Somit habe ich natürlich erwartet, dass der Film logischer weise auch mit der Präsentation des iPods endet. Dem war aber nicht so. Was sollte dann also die iPod Präsentation am Anfang aussagen? Aufbau und ErzählStruktur waren irgendwie fürn A… Klassische Potential-Verschwendung. Außerdem wurden kaum Produkte gezeigt, und auch über Jobs als Privatperson hätte ich gerne mehr erfahren, um sein Handeln als Entwickler, Gestalter und Geschäftsmann besser nachvollziehen zu können.

Gut

Ashton Kutcher als Jobs – sensationell. Seine Gesten, der Gang, sogar die Stimme und seine Art zu sprechen, alles war da. Es war ein Leichtes Jobs vor sich zu sehen. Wirklich sehr gut gemacht. Mensch Ashton mach doch bitte wieder mehr Filme und lass das mit TAAHM wieder sein, ich bitte dich. Auch der restliche Cast kann sich mehr als nur sehen lassen, optisch wie auch darstellerisch.

Alles in Allem …

… ist Jobs ein Film für Apple-Fans der ersten Stunde (und ihre Freundinnen). Der Film an sich, ohne dass man das Produkt liebt und sich dafür interessiert, wird wohl eher nicht gefallen. Ich bewerte hier aus der vorteilhaften Position einer Apple-Freund Freundin. Ich selbst bin natürlich auch Apple Nutzerin (aber nicht der ersten Stunde) und kann die Philosophie die dahinter steckt sehr gut nachvollziehen. Für mich ist Apple mittlerweile auch mehr als nur eine Marke. Die die nicht so Empfinden werden den Film sehr wahrscheinlich noch schlechter bewerten. Fakt ist: Würde Steve Jobs, perfektionistisch wie er war, diesen sehr un-perfekten Film sehen, würde er ihn einstampfen und alle Mitwirkenden feuern. 

3

Erscheinungsjahr: 2013 (Vereinigte Staaten)
Regisseur: Joshua Michael Stern
Länge: 128 Minuten
Altersfreigabe: FSK 6

Jobs-Film

6 Gedanken zu “JOBS (2013)

  1. Obwohl ich mit dem Apple der Neuzeit nichts anfangen kann (bin eher von der Android-Front), hätte mich der Film durchaus interessiert, zumal ich Kutcher als Darsteller ja sehr mag. Schade, dass nichts daraus geworden ist.

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    1. Kutcher spielt Jobs wirklich großartig. Das alleine ist schon fast Grund genug den Film zu sehen. 🙂 Also falls dir mal die richtig guten Filme ausgehen … 😉

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  2. Ich habe den Film noch nicht gesehen. Obwohl ich doch auch ein großer Steve Jobs/Apple – Jünger bin. Die Kritiken scheinen generell nicht besonders gut ausgefallen zu sein. Bin gespannt auf die hoffentlich irgendwann fertige Aaron Sorkin Version seines Lebens. Die Wartezeit lässt sich ja mit diesem Film hier überbrücken.

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    1. Die Kritiken sind durchaus nachvollziehbar, leider. Aber wenn du dich schon ein wenig mit der Geschichte von Jobs befasst hast oder noch besser – seine Biographie gelesen hast – könnte der Film sicher auch für dich unterhaltsam werden … aber einfach nicht zuviel erwarten, dann geht es schon. 😉

      Auf die Sorkin Version bin ich auch gespannt, aber da sind auch wieder Gerüchte im Umlauf, dass er sich scheinbar auf 3 große Ereignisse konzentrieren will, bzw. die Situation die dazu geführt hat verfilmen … also wieder keine vollständige Bio. Mal sehen wie er das macht …

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  3. Sehr aussagekräftige Kritik und ich bin sehr froh, dass das keine Apple-Lobpreisung wurde, sondern sich vordergründig dem Film widmete. In meinem Umfeld sind sehr viele Apple-Fanboys, die teilweise von der hypnotisierten Sorte zu sein scheinen, die daraus eine Religion machen. Es stimmt, ich bin Apple-Verweigerer, aber ich brauche darüber keine Diskussionen – alles hat Schwächen und Stärken. Von daher bin ich sehr dankbar eine Review zu lesen die sich wirklich dem Film widmet.

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    1. Die Diskussionen nehmen ja auch nie ein Ende … aber so ist es eben auf der Welt – der eine mag das eine der andere das andere lieber. Menschen sind unterschiedlich so auch ihre Gewohnheiten und Vorlieben … Da gibts eigentlich nicht viel zu diskutieren. 😉

      Ich kann auch gar nicht anders als den FILM als FILM zu sehen … und egal von welcher Warte aus betrachtet, er ist einfach nicht gut. 😉 Aber Jobs ist ja erst vor kurzem gestorben, ich glaube da werden auch andere einen Versuch wagen. Ob man Apple mag oder nicht Jobs hatte auf jeden Fall ein interessantes Leben, hat wichtiges geleistet und hätte somit eine würdige Verfilmung seines Lebens auf jeden Fall verdient.

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