Unglaublich aber wahr, ich habe in 1,5 Monaten 2 Filme gesehen … und es wären fast 0 geworden, wenn mich nicht die Panik gepackt hätte. 0 Filme in 1,5 Monaten, das hätte mir das Herz gebrochen. Ich musste was tun. Ich hatte mein Zeitmanagement schleifen lassen, fühlte mich überfordert und hatte mich schon damit abgefunden, dass man einfach nicht alles haben kann. Doch dann, eines Nachts (ich habe nun Nachts viel Zeit zum Nachdenken und Zeitpläne zu schmieden, während das Kind gefüttert wird) kam das Urteil, ohne Filme geht’s dann doch nicht, und ohne „Das darüber Schreiben“ auch nicht, also musste eine Lösung her. Das Kind schläft (meist) am Nachmittag seine 2-3 Stunden und ich nehme mir einfach diese Zeit um abwechselnd Filme zu sehen und weiter im aktuellen Buch zu lesen. Ja, so müsste das gehen. Und es geht tatsächlich. Schreiben kann ich dann immer wieder zwischendurch, auch wenn es nur ein paar Sätze am Stück sind. Dass mein soziales Leben darunter leiden wird, ist abzusehen, aber das muss eben warten, und aufs Wochenende verlegt werden. Ich will keine Abstriche, ich will alles haben. Ich will alles tun was ich liebe. Und wenn man will, dann kann man das auch, man muss nur gute Zeitpläne erstellen und Prioritäten zurechtrücken. Und so erkämpft sich das geliebte Hobby wieder den dankbaren 2ten Platz auf der Liste. Die Filmauswahl die ich getroffen habe ist nicht unbedingt die Beste gewesen, aber ganz schlecht war sie auch nicht. Auf jeden Fall sind es 2 außergewöhnliche Filme, wie ich finde. Das ist einer davon.
Match Point
(2006, Regie: Woody Allen)
Ich bin immer noch hin und her gerissen, denn ich weiß nicht genau was ich von dem Film als Ganzes halten soll.
Was mich daran am meisten gestört hat war Jonathan Rhys Meyers. Ich kann mich nicht erinnern wann mir ein Hauptdarsteller das letzte Mal so wenig zugesagt hat. Und das ist natürlich äußerst schlecht für den Film … ist immer schlecht für einen Film. Ich habe so gut wie alles an ihm gehasst. Wie er spielt, wie er spricht, wie er läuft, wie er sich anzieht, einfach alles.
Was ich gut fand war, dass mich das Ende so positiv überrascht hat. Ich habe mich sehr gelangweilt während ich dieser ausgeleierten Dreiecksgeschichte zusehen musste. Es war unheimlich unbefriedigend dem unsympathischen, fremdgehenden Ehemann zusehen zu müssen wie er seiner Geliebten verspricht die Ehefrau zu verlassen. Doch Woody Allen wollte „zum Glück“ auf etwas völlig anderes hinaus. Dem Aufmerksamen Zuschauer wird eigentlich mit dem Eröffnungsmonolog schon erklärt worum es geht:
„The man who said „I’d rather be lucky than good“ saw deeply into life. People are afraid to face how great a part of life is dependent on luck. It’s scary to think so much is out of one’s control. There are moments in a match when the ball hits the top of the net, and for a split second, it can either go forward or fall back. With a little luck, it goes forward, and you win. Or maybe it doesn’t, and you lose.“
Dieser Grundsatz (dass unser Schicksal von Glück oder Pech bestimmt wird), auf den es am Ende hinausläuft ist natürlich „großes Tennis“, bis dahin war der Film leider nur mittelmäßig bis schlecht. Diese Theorie kann auf jedes beliebige zwischenmenschliche „Spiel“ übertragen werden, schade dass er sich nicht für ein mitreißenderes entschieden hat.
Jeder Film zählt! Ich glaube bei mir hatte es damals sogar noch länger gedauert, bis ich wieder Filme gesehen habe – insofern bist du auf dem richtigen Weg… 🙂
Und zum Film: Interessiert mich so rein gar nicht. Sorry.
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Du sagst es. Jetzt mehr denn je. Ich muss auch sagen, dass man die Filmmomente sehr viel intensiver erlebt, wenn sie so selten werden.
Das macht gar nichts. Es ist auch eher einer der nicht unbedingt gesehen werden müsste.
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Krass! Für mich ist das mit der beste Allen des neuen Jahrtausends, weil ich ihn für extrem gehaltvoll halte. Falls dich interessiert warum: http://jackers2cents.de/?p=6026
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