Angepriesen wurde diese neue SUPERSerie als das ultimative Wiedersehen aller Filmphänomene der genialen 80er Jahre. All das was wir an der 80er Filmwelt geliebt haben, was sogar für die die nicht live dabei waren aufgrund des Mangels an Alter, als Kult bekannt ist, wird zu einem gewaltigen SerienMonster zusammengeschmolzen und durch die Portale des aktuell erfolgreichsten Entertainers der Serienwelt (Netflix) zu uns gesandt. Klingt groß, ist es auch!
Wenn ihr, so wie ich, Stand by Me, E.T., ES, The Thing, Carrie, The Goonie und Poltergeist zu euren liebsten Filmen zählt, werdet ihr nicht umhin kommen euch Stranger Things anzusehen. Und ich behaupte auch mal vorsichtig, ihr werdet nicht enttäuscht sein.
Es gibt da: diese Gruppe von halbwüchsigen Jungs, ein Mädchen das telekinesische Fähigkeiten besitzt, eine andere Dimension parallel der Unseren, einen Sheriff der unter einem Schicksalsschlag leidet, eine besorgte Mutter die bereit ist für den Sohn ihr Leben zu riskieren, das wunderschöne Teenage-Highschool-Girl das von 2 sehr unterschiedlichen Jungs umworben wird, ihre unbeliebte und nicht so hübsche Freundin, die bösen Wissenschaftler mit ihrem Labor, und natürlich DAS MONSTER. Es ist alles da was das 80ies Filmnerdherz begehrt. Alles ist in schönster Feinarbeit zusammengepuzzelt worden, und das ohne dem Zuschauer das Gefühl zu geben alles schon mal gesehen zu haben. DAS ist wirklich gelungene Serienkunst.
Viel auszusetzen habe ich an diesem genialen Serienkonzept nicht, denn ich habe es geschafft mich völlig fallen zu lassen. Ich war wieder Kind und habe meine Augen an Rubic’s Cubes, Dauerwellen, Fönfrisuren, Hornbrillen und Festnetztelefonen weiden dürfen.
Auch dieser ungewöhnliche Cast war ein Segen für die Serie, denn schönere und außergewöhnlichere Gesichter habe ich schon eine Ewigkeit nicht mehr in einem kulturellen Output gesehen. Ich bin verliebt in jedes einzelne dieser bemerkenswerten Physiognomien. Da fügt sich das einzig bekannte Gesicht, meines großen 90er Jahre Girl Chrushes und einer der besondersten Frauen Hollywoods der liebsten Winona Ryder ideal ein.
Alles bestens könnte man denken, wäre da nicht diese eine Sache, die meine Freude an dieser gefühlt einzig für mich ins Leben gerufenen Serie, trübt. Und da kann die Serie wohl kaum was dafür, denn die Enttäuschung rührt daher, dass ich mich im Vorfeld kaum informiert habe. Hätte ich das getan, wäre mir das Wissen zu Teil geworden, dass es sich dabei nur um eine Staffel von vielen handelt. Ich dachte nämlich, ich hätte es hier mit einer abgeschlossenen Miniserie zu tun. Daran nicht ganz unschuldig ist auch mein geliebtes Letterboxd. Die haben nämlich solche Miniserien wie auch 11.22.63 eine ist, in ihrer Datenbank. Und da war sie auch vermerkt diese tolle, neue Serie. Jetzt nicht mehr, denn sie hatten sich wohl genauso geirrt wie ich.
Warum mich das so sehr stört, dass die Serie weitergeht? Weil für mich die Cliffhanger Zeiten vorbei sind. Weil diese im modernen heute auch völlig unnötig sind. Es gibt so viele Serien auf dem Markt, dass man ruhig warten kann bis sie abgeschlossen sind, bevor man sie sich ansieht. So mussten unzählige Serien das Schicksal erleiden, von mir abgebrochen zu werden. Ich habe sie zuerst geliebt und war dann zu untreu um ein Jahr auf sie zu warten. Sie waren weg, und ich habe mich anderweitig umgesehen und mich in der Zwischenzeit mit anderen Serien vergnügt. Als sie wieder zurück kamen, war leider mein Interesse und die große Liebe erloschen, und ich habe es nie wieder geschafft sie fortzusetzen. Was früher (aus Mangel am Streamingportalen und überhaupt der Auswahl) wahnsinnig gut funktioniert hat, ist heute ausgeschlossen. So habe ich zB mein geliebtes Shameless nicht mehr weitergeschaut, oder Orphan Black. Auch Vampire Diaries und Pretty Littele Liars (was ja nicht so schade ist, denn das waren eh nur Guilty Pleasures) mussten dieses Schicksal erleiden. Grey’s Anatomy musste nach 10 Jahren auf der Strecke bleiben, und auch Orange ist the New Black blüht das selbe Ende. Besonders leid tut es mir für GIRLS und The Walking Dead, denn die Serien habe ich wirklich geliebt.
So verhält sich das leider mit mir und aktuellen Serien. Ich kann es leider nicht ändern. Sicher kann ich es nicht sagen, aber ich befürchte dass auch Stranger Things dieses Schicksal ereilen wird, denn im Moment bin ich zwar noch sehr neugierig und sogar ziemlich wütend darüber, dass ich nicht sofort wissen darf wie es weitergeht, aber in einem Jahr werden Stranger Things – die Serie die meine Lieblingsfilme-Liste rauf und runter spielt, und ich wieder Fremde sein und uns vermutlich gar nicht mehr erkennen, wenn wir uns im Netflix Menü begegnen. Auf mich warten noch so viele tolle Serien, die mich nicht „hängen“ lassen und nicht einfach für ein Jahr verschwinden.
Mein Vorschlag an die Netflix-Serienmachmaschine: Wenn ihr schon denkt, mehr Staffeln = mehr Geld, dann macht doch wenigstens Anthologien à la Fargo daraus. Das ist das Konzept der Zukunft. Cliffhanger waren gestern, denn sie sind einfach nur gemein.
Klingt trotz Cliffhanger famos und wird wohl der Grund sein, warum ich mir einen Netflix-Account zulegen. Nur werde ich dann wohl nicht mehr zu vielen anderen Serien kommen. Auch doof. Eine Mini-Serie wäre tatsächlich nett gewesen, doch bei dem Hype ist es wohl kein Wunder…
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Wenn das mal nicht DER Grund ist, sich Netflix zuzulegen!!! Ich kann es aber auch sonst sehr empfehlen. Ist ne tolle Sache. Und dir wird Stranger Things bestimmt auch gefallen. Bin auf jeden Fall gespannt was du sagst.
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Das „Problem“ ist eher die Zeit. Ich habe noch so viele Serien auf DVD und Blu-ray und auf Amazon Prime in der Watchlist. Und dann noch Netflix? Obwohl es hier ja auch ein paar Pflichtserien, wie eben diese gibt…
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Es ist die Hölle mit dem Überfluss! Man ist ständig überfordert!
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Also, auch wenn ich die Serie mochte, werden mir da doch zu viele Superlative benutzt, wenn die Leute darüber sprechen. Letztlich muss man nämlich auch mal kurz festhalten, dass storytechnisch da einfach nicht viel war, was man nicht schon tausend Mal gesehen hat. Überraschungen sucht man hier vergebens.
So lebt die Serie also komplett vom 80er-Jahre-Flash. Und der ist natürlich hervorragend umgesetzt. Gar keine Frage, Da liegt aber dann auch wieder das Problem mit der Fortsetzung. Noch mal wird mich das so sicher nicht abholen, denn jetzt weiß ich, was ich kriege. Deshalb bin ich auch absolut gegen eine Fortsetzung des Ganzen. Wegen mir kann der Clifhanger unaufgelöst bleiben. Die erste Season wird man eh kaum toppen, also belasst es doch einfach mal dabei.
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Ich habe ehrlich gesagt gar nicht nach Überraschungen gesucht. Habe mir eher Vertrautes gewünscht und erwartet. Somit passt das genauso wie es ist. Die Fortsetzung interessiert mich auch nur mäßig und wenn es dann soweit ist, bestimmt noch weniger. Außerdem glaube ich, dass es vielen so geht wie dir und dadurch wird die 2te Staffel niemals so einen Erfolg haben wie die erste.
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Ja, ich weiß, dass die Serie nicht auf Überraschungen aus war. Das ist auch okay. Ich fand es dadurch nur eben nicht sonderlich mitreißend.
Da also die ganze Staffel für mich nur davon lebte, wie toll man die 80er hier eingefangen hat, kann das in einer weiteren Staffel so einfach nicht funktionieren. Und ich schätze auch mal, dass das einen ähnlichen Weg gehen könnte, wie True Detective und die zweite Staffel einfach komplett verrissen wird.
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Bin jetzt 4 Episoden drin, mag es sehr, verstehe aber (ähnlich wie Filmschrott) nicht ganz, wieso das aktuell DER Shit ist? Retro-Vibes triggern Nostalgie und das ist schön, bis jetzt sage ich aber nur: Coole Figuren durch und durch, nette Referenzen, überragender Score. Solide mit Sternchen, aber nicht der Wahnsinn.
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Der Wahnsinn ist es auch nicht … Ich habs nur unheimlich gern gesehen!
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Sieh es doch einfach als abgeschlossene Miniserie mit etwas offenem Ende, das wäre ja auch denkbar. So ein Wahnsinns-Cliffhanger ist es ja nicht. Könnte genau auf die Art auch zu Ende sein.
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Könnte ich, du hast recht. Und eigentlich mag ich ja offenen Enden. 😉
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Na also, Problem gelöst! 🙂
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Das Problem kenne ich irgendwoher. Sowohl bei Buchreihen als auch bei Serien geht es mir genauso. Habe ich gleich mehrere Staffeln zur Hand, gucke ich sie hintereinander weg, doch muss ich ein Jahr auf die nächste Staffel waren, bin ich so raus aus der Geschichte, dass ich danach nicht mehr wirklich motiviert bin, wieder einzusteigen. Das ging mir mit „Orphan Black“ zB auch so. Oder mit „Downton Abbey“.
Deshalb sehe ich momentan vor allem viele Serien, die schon abgeschlossen sind oder bei denen ich noch viele Staffeln vor mir habe.
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Ist wohl so, wenn man die Wahl hat. 😉
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Wie, du hast „Shameless“ nicht weiter geschaut? Da solltest du unbedingt noch mal einen Anlauf starten. Mittlerweile gibt es ja auch sechs Staffeln. Da kannst du die Zeit bis zur siebten gut überbrücken (wahrscheinlich sogar die bis zur achten)…
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Das Problem ist, ich habe damit angefangen als ich noch bereit war Geld für einzelne Serien (Blu-ray) auszugeben. Das ist jetzt leider nicht mehr drin, bei diesem Netflix Flatrate Angebot. 😦
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Hmmm, man muss halt Prioritäten setzen. Ich hab das Glück „Shameless“ über Sky Go schauen zu können, brauche also auch keine irgendwie gearteten Käufe zu tätigen.
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Oh, du glücklicher. Hm, mal sehen … kommt Zeit, kommt Shameless. 🙂
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Ich mochte die Serie auch sehr… und ja, ich gebe zu, die Cliffhanger sind schwierig. Was mich am meisten an einer zweiten Staffel beunruhigt, ist einfach die Frage, wie viel Sinn die überhaupt noch macht. Klar gibt es viel, was sie offen gelassen haben, aber mir würde „Stranger Things“ so schon echt reichen. Ich hatte mehr als nur Spaß mit der Serie… ob sie das dann noch wieder reproduzieren können??? Ich wünsche es ihnen so sehr.
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[…] Gorana (ERGOThek) […]
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